Nach den vielen grauen Wintertagen lacht uns nun pünktlich zur Osterzeit die Frühlingssonne mit Ihrer Wärme entgegen. Lang ersehnt wollen und sollten wir sie alle genießen. Jedoch ist der Melaningehalt in der Haut, welcher unsere Zellen vor schädlicher UV-Strahlung schützt, in dieser Jahreszeit sehr gering. Somit ist die Haut empfindlicher und reagiert deutlich schneller mit Rötungen und Sonnenbrand.
Wie Bräune entsteht
Unsere Haut ist zunächst in drei Schichten aufgebaut: Unterhaut, Lederhaut und Oberhaut (von unten nach oben bzw. von innen nach außen).
Betrachten wir die Oberhaut näher, sehen wir hier fünf weitere Schichten. Zuunterst haben wir die sogenannten Basalzellen, welche sich beständig in zwei identische Tochterzellen teilen. Diese wandern in einem Reifungs- und Verhornungsprozess nach oben und werden nach circa 28 Tagen abgestoßen. Zum Schutz der empfindlichen Basalzellen sitzen zwischen ihnen die Melanozyten, die das dunkle Pigment Melanin bilden. Je mehr es sich zwischen den Hautzellen anreichert, desto dunkler die Haut und desto besser der natürliche Sonnenschutz.
Sonnenschutz auf dem Teller
Während wir auf geplanten langen Wandertouren oder am Strand noch den Sonnenschutz im Sinn haben und uns eincremen, unterschätzen wir die Kraft der Sonne im Alltag. So vergessen wir den Sonnenschutz bei kurzen Spaziergängen, bei der Gartenarbeit, vor dem Sport oder beim Grillfest.
Aber auch hier wirkt die UV-Strahlung mit ihrer ganzen Kraft. Die täglichen Mini-Sonnenschäden summieren sich und beschleunigen die Hautalterung. Wie einfach wäre es, wenn wir die Haut von innen heraus und lückenlos mit unserer Ernährung vor Sonnenschäden bewahren könnten? Sonnencreme zum Einnehmen? Das geht. Werfen wir zunächst einen Blick in die Küche:
Tomaten und Tomatenmark, Wassermelone, Möhren, Karottensaft, Olivenöl und grüner Tee können bei regelmäßigem Verzehr die Widerstandskraft der Haut gegen Sonnenbrand und Sonnenallergie erhöhen, einen messbaren Basislichtschutzfaktor aufbauen und langfristig die lichtbedingte Hautalterung drosseln.
Laut einer Studie des Instituts für Physiologische Chemie der Düsseldorfer Heine-Universität konnte nachgewiesen werden, dass mit gängigen Lebensmitteln ein Hautschutzeffekt erzielt werden kann. Mit gezielter Ernährung, so die Leiter der Untersuchung Wilhelm Stahl und Helmut Sies, kann ein Basis-Sonnenschutzfaktor von 2 bis 3 aufgebaut werden. Mit diesem Grundschutz für die gesamte Haut lässt sich schon die Hälfte der UV-Strahlung abhalten. Selbstverständlich macht eine gezielte Ernährung die Anwendung einer geeigneten Sonnencreme NICHT überflüssig.
Lycopin
Lycopin ist das Pigment, welches für die rote Farbe des Gemüses verantwortlich ist. Es gehört zur Gruppe der sogenannten Carotinoide. Der Farbstoff lagert sich in die Haut ein und schützt die empfindlichen Basalzellen einem Sonnenschirm gleich vor schädlicher UV-Strahlung. Zudem ist Lycopin ein Radikalfänger. Bei erhöhter Sonnenbestrahlung entstehen in der Haut reaktionsfreudige freie Radikale, welche für oxidativen Stress, Sonnenbrand und vorzeitiger Hautalterung mitverantwortlich sind.
Obst und Gemüse, dass im Freien gewachsen ist und viel Sonne tanken konnte, hat einen besonders hohen Lycopingehalt. Hier ein Beispiel anhand von Tomaten: Je konzentrierter das Produkt, desto höher sein Gehalt an Lycopin. In der Studie verwendete man Tomatenmark, welches 40 mg Lycopin je 100 g Mark enthielt. Die Versuchspersonen verzehrten mehrere Wochen lang 40 g Tomatenmark pro Tag, was einer täglichen Aufnahme von 16 mg Lycopin entspricht. Alternativ dazu kann man auch 200 ml Tomatensaft, einen Teller Tomatensuppe oder 350 g Wassermelone verzehren. Gerade im Sommer ist ein regelmäßiger Verzehr sehr wichtig, da bei einer zweiwöchigen Abstinenz der Schutz wieder verloren geht.
Obst- / Gemüsesorte
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Lycopin in mg pro 100 g
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Wassermelone
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5 mg
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Tomaten
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4 – 5 mg
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Tomatenmark, konzentriert
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40 – 60 mg
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Tomatenpaste
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30 mg
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Tomatensauce
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16 mg
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Ketchup
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17 mg
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Dosentomaten
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10 mg
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Tomatensaft
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9 mg
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Pink Grapefruit
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1,5 mg
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Persimmon
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0,16 mg
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Aprikosen
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0,05 mg
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Quelle: SKIN FOOD, Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann und Prof. Dr. Peter Axt, erschienen im HERBiG Verlag |
Betacarotin
Neben Lycopin wurden auch weitere Carotinoide in Studien untersucht. Ein weiteres und sehr bekanntes ist die Vitaminvorstufe Betacarotin, welches im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Es ist hauptsächlich in rotem, orangem und dunklem Blattgemüse enthalten. In den vergangenen Jahren hat man in der Dermatologie bei Hauterkrankungen, die zu lichtempfindlicher Haut führen, gute Erfahrungen mit dieser Vitaminvorstufe gemacht. Betacarotin sollte eher mit natürlichen Nahrungsmitteln aufgenommen werden, um dem Körper auch weitere enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe zu gönnen.
Der Körper nimmt Carotinoide aus gekochtem Gemüse besser auf, als aus ungekochtem, da das Kochen die Zellwände aufbricht. Wer in Besitz eines Hochleistungsmixers ist, kann sich leckere Gemüse-Smoothies zaubern – auch hier werden die Zellwände aufgebrochen. In beiden Fällen braucht es ein wenig Öl, damit die fettlöslichen Vitamine aufgenommen werden können.
In Versuchsreihen hat sich bei den Teilnehmern gezeigt, dass bei einer täglichen Aufnahme von 30 mg Betacarotin über 10 Wochen hinweg vor dem Sonnenurlaub die Haut in Kombination mit Sonnenschutzprodukten deutlich besser geschützt ist. Jedoch ist von einer dauerhaft hoch dosierten Zufuhr (mehr als 20 mg) von Betacarotin abzuraten. Vor allem isoliert eingenommenes Betacarotin steht in Verdacht bei Dauersubstitution Lungentumore zu begünstigen.
Obst- / Gemüsesorte
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Betacarotin in mg pro 100 g
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Grünkohl
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8,6 mg
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Karotten
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8,4 mg
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Petersilie
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5,9 mg
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Spinat
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5 mg
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Rote Beete
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5 mg
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Feldsalat
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3,9 mg
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Paprika
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3,5 mg
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Kürbis
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3,1 mg
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Brokkoli (gekocht)
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2,5 mg
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Aprikosen
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0,8 mg
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Sauerkirschen
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0,4 mg
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Quellen: vitalstoff-lexikon.de und SKIN FOOD Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann und Prof. Dr. Peter Axt erschienen im HERBiG Verlag |
Urlaubsvorbereitung zum Essen – einen Basislichtschutz aufbauen
Wer bereits im Frühjahr beginnt, regelmäßig etwa 15 mg Lycopin und 20 mg Betacarotin in seinen täglichen Speiseplan einzubauen, kann die Auswirkungen einer Sonnenallergie, eines Sonnenbrandes und lichtbedingte Hautschäden im Sommer verringern.
Dies erreicht man zum Beispiel mit ein bis zwei Möhren, einem Glas Möhrensaft oder einer großen Portion Spinat, diesen gerne auch als grünen Smoothie, um den Betacarotinbedarf zu decken. Mit Lycopin ist man bestens versorgt bei täglichem Genuss eines Glases Tomatensaftes, einem Brot mit einem Teelöffel Tomatenmark bestrichen oder einem Teller Tomatensuppe.
In der Düsseldorfer Studie wurden noch weitere Carotinoide und ihr Vermögen unsere Haut vor UV-Strahlung zu schützen untersucht, weshalb ich sie hier mit nennen möchte und in welchen Lebensmitteln sie hauptsächlich enthalten sind.
Carotinoid
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Enthalten in…
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Lutein (besonders wertvoll für die Augen) |
grünem Gemüse (Grünkohl und Erbsen), Rucola, Tomaten, Paprika, Mais, Spargel, Orangen, Heidelbeeren Himbeeren, Avocado (Quelle: gesundheit.de) |
Phytofluene (weitverbreitetets Carotinoid) |
besonders in Tomaten, Karotten, Khaki, Beeren und Orangen
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Naringenin (Flavonoid) |
besonders in gekochtem Rosenkohl, Kumquats, Grapefruit, Orangen und Mandarinen
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Epicatechin (Flavonoid) |
Schalen von Äpfeln, grüner Tee, Schokolade
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Vorsicht Kreuzallergien
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass vor allem bei einer ausgeprägten Allergie gegen Süßgräser und Getreidepollen Kreuzallergien entstehen können, wodurch auch bei Tomaten, Melonen, Kiwis, Mangold oder Spinat und Hülsenfrüchten Allergiesymptome auftreten können. Damit Allergiker dennoch nicht auf einen Basislichtschutz verzichten müssen, hat Ringana die Caps protect entwickelt. Sie enthalten die Carotinoide Lutein und Zeaxantin.